Es gibt Momente im Leben, die uns besonders herausfordern. Der Abschied von einem Tier, das uns jahrelang begleitet hat, gehört zweifellos dazu. Tiere sind unsere Begleiter, Seelentröster und oft auch Lehrer. Wenn sie uns verlassen, hinterlassen sie eine tiefe Lücke. Doch gleichzeitig schenken sie uns wertvolle Lektionen über Liebe, Vertrauen und den natürlichen Kreislauf des Lebens. In diesen stillen Momenten, in denen Worte kaum ausreichen, ist es oft die Verbindung, die über das Sichtbare hinausgeht, die uns Halt gibt.

Der individuelle Weg des Loslassens

Jedes Tier und jeder Mensch hat seinen eigenen Weg, wenn es um den Abschied geht. Manche Tiere zeigen deutlich, wann es Zeit ist, loszulassen, während andere stiller und zurückgezogener werden. In meinen Gesprächen mit meinen eigenen Tieren habe ich immer wieder erlebt, wie wichtig es war, ihnen zuzuhören. Zu fragen, was sie brauchen, um in Frieden gehen zu können. Diese Kommunikation hat mir Sicherheit gegeben, auch wenn der Abschied schmerzlich war. Es hat mir geholfen, sie in Liebe und Dankbarkeit gehen zu lassen.

Ich habe meine 7 Hunde und auch meine zwei Katzen über die Regenbogenbrücke begleitet und es war immer wieder anders. Für mich war es sehr wertvoll, mit meinen Tieren zu sprechen und sie auch zu fragen, was sie brauchen in dieser Zeit, dies hat mir Sicherheit gegeben. Die Tierkommunikation hat mich auf meinem Weg mit meinen verstorbenen Tieren sehr unterstützt.

Doch eines ist mir besonders bewusst geworden: Es gibt kein Patentrezept für diesen Prozess. Jeder Übergang ist anders. Jeder Moment des Loslassens ist individuell und einzigartig. Es gibt kein „richtig“ oder „falsch“, wenn es darum geht, wie wir mit dem Tod umgehen. Das Einzige, was zählt, ist, dass wir auf unser Herz hören – und auf die Wünsche unseres Tieres.

Den eigenen Weg finden

Oftmals stehen wir vor Bewertungen, wenn es um das Thema Tod und Leiden geht. Kommentare wie „Du kannst ihn doch nicht so leiden lassen“ können in dieser sensiblen Zeit schwer auf uns lasten. Doch was bedeutet Leiden wirklich? Auch hier neigen wir oft dazu, zu bewerten. Was für den einen ein Zeichen von Schmerz ist, kann für das Tier vielleicht nur ein natürlicher Teil des Prozesses sein. Es ist wichtig, dass du dich in dieser Zeit auf dich selbst und dein Tier konzentrierst – nicht auf die Meinungen von aussen.
Es bedeutet aber nicht, dass man seinem Tier kein Medikament geben soll für die Schmerzen.

Jeder Abschied ist eine Reise, bei der wir selbst entscheiden müssen, was richtig ist. Es gibt keine allgemeingültigen Antworten, manchmal schauen wir unseren Tieren in die Augen und dann spüren wir dies. Es gibt auch Zeichen, die unseren Tieren uns geben.
Auch wenn dein Tier nicht mehr hier ist, endet die Liebe nie.

Übung: Was wünscht sich dein Tier? Eine systemische Annäherung an das Loslassen

In meiner Arbeit als Tierkommunikatorin ist es mir besonders wichtig, dass die Menschen, die sich mit dem Abschied von ihrem Tier auseinandersetzen, selbst in sich hineinspüren. Denn diese Entscheidung sollte im Einklang mit ihrem Herzen getroffen werden, damit sie inneren Frieden finden können.

Diese Übung kannst du auch für dich selbst machen, sie basiert auf der systemischen Tieraufstellung. Ich persönlich nutze gerne Heilsteine, aber du kannst sie auch einfach mit Zetteln durchführen.

Wenn du unsicher bist und das Gefühl hast, nicht genau zu wissen, ob dein Tier bereit ist zu gehen, kann dir diese Übung dabei helfen, Klarheit zu gewinnen.

Übung: Klärung beim Loslassen – Mit Zetteln oder Steinen

Diese Übung bietet dir die Möglichkeit, dich tief mit deinem Tier und seinen Bedürfnissen zu verbinden, wenn es um das Thema Loslassen geht. Sie hilft dir, auf einer energetischen Ebene wahrzunehmen, was dein Tier braucht, ob es bereit ist zu gehen oder weiterhin in deinem Leben bleiben möchte. Du kannst diese Übung sowohl mit Zetteln als auch mit Steinen durchführen – wähle die Variante, die sich für dich richtig anfühlt.

1. Mit Zetteln arbeiten:

  • Nimm drei Zettel und beschrifte sie mit:
    • Dem Namen deines Tieres
    • „Regenbogenbrücke“ (symbolisiert das Loslassen und den Übergang)
    • „Leben“ (symbolisiert das Bleiben)
  • Mische die Zettel gut durch und lege sie verdeckt in einem Dreieck auf den Boden.
  • Stelle dich nacheinander bewusst auf jeden der Zettel, ohne zu wissen, welcher was darstellt. Schliesse dabei die Augen und spüre, welche Empfindungen in deinem Körper auftauchen: Fühlst du Enge, Weite, Schwere, Leichtigkeit, Druck oder Traurigkeit? Achte darauf, welche Gefühle in dir aufsteigen und notiere sie, wenn du magst.
  • Nachdem du alle Zettel erspürt hast, drehst du sie um und schaust, was auf jedem Zettel stand. Die Empfindungen, die du gespürt hast, können dir Aufschluss darüber geben, was dein Tier möglicherweise gerade braucht.

2. Mit Steinen arbeiten:

  • Suche drei Steine, die du entweder draussen in der Natur findest oder in deinem Zuhause hast. Weise jedem Stein eine Bedeutung zu:
    • Ein Stein steht für dein Tier.
    • Ein Stein steht für „Leben“.
    • Ein Stein steht für „Regenbogenbrücke“.
  • Halte nun jeden Stein einzeln in der Hand oder lege ihn vor dir aus. Spüre bewusst in jeden Stein hinein und beobachte, welche Emotionen oder körperlichen Empfindungen du wahrnimmst. Vielleicht spürst du Schwere oder Leichtigkeit, vielleicht kommen Gedanken oder Bilder auf.

Diese Übung ermöglicht es dir, tiefer in die Gefühlswelt deines Tieres einzutauchen.

Auch wenn die „Regenbogenbrücke“ als Antwort erscheint, bedeutet das nicht, dass du sofort eine Entscheidung treffen musst. Es kann einfach bedeuten, dass du dich auf einen bewussten Abschied vorbereiten darfst – in deinem Tempo, mit der Sicherheit, die du brauchst.

Vertraue dir selbst und deinem Herzen

In diesem Prozess ist es wichtig, auf dein Herz zu hören und dir selbst zu vertrauen. Dein Tier ist eng mit dir verbunden, und gemeinsam werdet ihr den richtigen Weg finden. Nimm dir die Zeit, die du brauchst, und erinnere dich daran, dass es kein „richtig“ oder „falsch“ gibt. Jeder Abschied ist einzigartig, und dein Herz wird dir den Weg zeigen. Spüre die Liebe, die dich und dein Tier verbindet, und sei dir sicher, dass diese Liebe immer bestehen bleibt – egal, welchen Weg ihr gemeinsam geht.

Für mich war und ist die Tierkommunikation ein Geschenk. Es hat mir geholfen meine Tiere im Sterbeprozess zu unterstützen und sie zu begleiten, es hat mir das Gefühl der Sicherheit gegeben und das Gefühl des Vertrauens.

Botschaft von Bläss zum Thema Tod-Sterbeprozess

Liebe Menschenfreunde,

ich möchte euch die Angst vor dem Tod und dem Weg über die Regenbogenbrücke nehmen. Es ist euer Weg, den ihr mit eurem Tier geht. Habt keine Angst vor „Fehlern“. Dieser Weg ist auch für uns Tiere wichtig, und wir haben uns ebenfalls für diesen Weg entschieden. Egal, wie ihr entscheidet – vertraut euch und vertraut auch euren Tieren. Es ist wichtig, im Leben Vertrauen zu haben, und ebenso wichtig ist es, beim Übergang im Vertrauen zu sein.

Es bedeutet, das zu tun, was ihr spürt, die Kontrolle loszulassen und die Gewissheit zu haben: Ich habe in diesem Moment alles richtig gemacht. Vertrauen ist eine Entscheidung, die ihr trefft, und dies bezieht sich nicht nur auf den Sterbeprozess mit euren Tieren, sondern auch auf die Wahl, sich für die Liebe und den Mut zu entscheiden – und nicht für die Angst.

Wenn ihr vertrauensvoll durchs Leben geht, bedeutet das auch, vertrauensvoll euer Tier über die Regenbogenbrücke – in eine andere Dimension – zu begleiten. Auch wenn wir in dieser anderen Dimension sind, wird unsere Verbindung nie enden – Liebe endet nie.

Euer Bläss